"Eins der Idole meiner Knabenzeit war der größte bitterste, in seiner Sozialkritik schonungsloseste Zeichner des Weimarer Deutschlands, George Grosz. Noch bevor ich mein Abitur ablegte, gelang's mir, siebzehnjährig, zu Grosz in die Lehre zu kommen. In seinem blitzsaubren, eher kleinen Atelier in Berlin-Wilmersdorf empfing er damals nur zwei Schüler: einen im Wortsinn verrückten amerikanischen Arzt, der sich in Berlin (vergebens) psychiatrieren ließ, und mich."
So erklärt Ulrich Becher seine frühe Zuwendung zur Grafik und der Malerei in dem Essay «Aus der Spielmacherschule geplaudert» (zu finden im Anhang zu den «Spielen der Zeit 2»).
"In Berlin bin ich von der Universität zu George Grosz gegangen, und er hat mich Aktzeichnen gelehrt. Er hat mir sehr viel beigebracht. Die Technik der alten Meister oder wie man Ölbilder macht. Ich wurde gar kein schlechter Porträtist. Aber was ich nicht werden wollte, war ein schlechter George Grosz. Auf keinen Fall aber wollte ich Rechtsanwalt oder Richter werden, und Grosz sagte zu mir: »Du wirst dich doch nicht mit dem Gesetz als Hauptberuf einlassen.« Da begann ich, um kein schlechter George Grosz zu werden, zu schreiben.“
In dem Interview mit Hermann-Josef Sauter (Sinn und Form 1990, 6. Heft) gibt er aber auch Antwort auf die Frage, warum er die Malerei nicht weiter geführt hat.